Global Perspectives | Parlamentariergespräch | 13. Mai 2022

Mit Afrika in eine neue Weltordnung in Zeiten der globalen Krisen

Investitionen für eine stärkere Partnerschaft




Die anhaltende Corona-Pandemie und jetzt der Krieg in der Ukraine – eine Krise jagt die nächste, und erschwert den dringend benötigten Aufschwung. Geschwächte Gesundheitssysteme, Wirtschaftseinbrüche und akute Ernährungsunsicherheit gefährden viele afrikanische Länder. Geopolitik und Rohstoffknappheit stellen auf den Nachbarkontinenten Afrika und Europa die dringende Frage nach einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Zusammenarbeit. Wie diese aussehen könnte, war auch der Gesprächsinhalt des parlamentarischen Frühstücks mit Dr. Markus Berndt von der Europäischen Investitionsbank (EIB) und I.E. Amadou Hott, Minister für Wirtschaft, Planung und internationale Zusammenarbeit im Senegal.

Auf Einladung von Dr. Karamba Diaby MdB und Dr. Ingrid Hamm, Gründerin und Geschäftsführerin von GPI, diskutierten die Teilnehmer:innen beim parlamentarischen Frühstück im Bundestag vor Allem die wirtschaftlichen Folgen der gleichzeitigen Krisen. Afrika benötige dringend private Investitionen, betont Minister Hott als Priorität, allerdings sei dies nicht ausreichend. Daher müsse die Steuerbasis ausgeweitet werden, sichergestellt, und Unternehmen das Geld von institutionellem Anleger mobilisieren. Kritisch hob Minister Hott hervor, dass nur 0,4 % der deutschen Auslandsinvestitionen in Länder in Subsahara-Afrika gehen, und stellte die Frage, wie diese Scheu der europäischen Investor:innen verringert werden könnte. Dr. Berndt stellte noch einmal die besondere Verantwortung von Europa und Nordamerika in den Vordergrund und hob die Notwendigkeit zum Handeln hervor: Der öffentliche Sektor solle Restrisiken eingehen und so den privaten Sektor zu Investitionen ermutigen, zum Beispiel durch grüne Anleihen. Schirmherr Dr. Diaby MdB machte auch noch einmal ausdrücklich auf die Zusammenarbeit im Energiesektor von afrikanischen und europäischen Ländern aufmerksam, u.a. Senegal und Deutschland.

Ganz klar wurde, dass die Bedeutung Afrikas als langfristiger, gleichberechtigter Partner Europas in neuem Licht diskutiert werden muss – politische und vor allem wirtschaftliche Kooperationen sind jetzt entscheidend. Die Teilnehmenden waren sich einig: Jetzt ist die Zeit in Afrika zu investieren.

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