Publikation
Empfehlungen für die Neuausrichtung von Deutschlands Beziehungen zu den Ländern des Globalen Südens
Abschlussbericht der Kommission “Welt im Umbruch - Deutschland und der Globale Süden”

Empfehlungen für die Neuausrichtung von Deutschlands Beziehungen zu den Ländern des Globalen Südens
Abschlussbericht der Kommission "Welt im Umbruch – Deutschland und der Globale Süden"




Publikation: Empfehlungen für die Neuausrichtung von Deutschlands Beziehungen zu den Ländern des Globalen Südens
21. Mai 2025
Berlin
Die Welt ordnet sich neu; und das schneller und tiefgreifender, als viele erwartet haben. Seit Sommer 2024 hat sich die zehnköpfige Kommission “Welt im Umbruch – Deutschland und der Globale Süden” aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven mit der Frage beschäftigt, wie Deutschland seine Beziehungen zum Globalen Süden stärken kann.
Im Mittelpunkt der Kommissionsarbeit stand unter anderem der Dialog mit Expert:innen aus Afrika, Asien und Lateinamerika, um konkrete Empfehlungen für eine zukunftsgerichtete deutsche Außen- und Entwicklungspolitik zu erarbeiten. Erste Impulse daraus fanden im Januar 2025 Eingang in den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung.
Die Kommission versteht ihre Empfehlungen als Beitrag zu den grundlegenden Weichenstellungen der Gegenwart. Doch auch wenn zentrale Aspekte bereits aufgegriffen wurden, ist die Debatte damit keineswegs beendet, im Gegenteil: Die eigentliche Arbeit beginnt jetzt.
Zentrale Empfehlungen
Kohärenz durch Cluster
Bestehende Instrumente müssen mit echter Clusterzusammenarbeit in der Innen- und Außenpolitik ausgebaut werden. Zu diesem Zweck sollte u.a. ein Nationaler Sicherheitsrat eingerichtet werden.
Koalitionen der Willigen
Multilateralismus ist zentral für Deutschland, muss aber reformiert werden. Deutschland sollte in Koalitionen der Willigen die Führung übernehmen und Lösungen für globale Herausforderung vorantreiben.
Strategische Entwicklungszusammenarbeit
In einer multipolaren Welt ist Entwicklungszusammenarbeit eine tragende Säule. Dafür braucht es finanzielle Sicherung, eine strategische Neuausrichtung und bessere Koordination.
Attraktive Zusammenarbeitskonzepte
Deutschland sollte im Bekenntnis zur Agenda 2030 Zusammenarbeitskonzepte für Handel, Investitionen, Infrastruktur, Energie-, Rohstoff- und Klimapartnerschaften entwickeln.
Handelsabkommen
Wenn Wirtschaftspolitik wieder durch Zölle betrieben wird, sind Handelsabkommen eine wichtige Antwort und ein zentrales Instrument zur Förderung von Wohlstand und Sicherheit.
Private Investitionen
Deutsche Investitionen im Globalen Süden, besonders in Afrika, müssen durch neue Anreize, Risikogarantien und Kapitalförderung gestärkt werden.
Arbeitsmigration
Deutschland ist auf Arbeitsmigration angewiesen. Die Bundesregierung sollte diese steuern und bestehende Instrumente mit einer verbindlichen und ganzheitlichen Strategie weiterentwickeln.
Nationale Einwanderungsagentur
Eine zentrale nationale Einwanderungsagentur sollte Arbeitsmigration durch gebündelte Zuständigkeiten und vereinfachte Einreiseverfahren beschleunigen.
Entwicklungsbanken finanziell ausbauen
Entwicklungsbanken sind ein besonders guter Hebel, um knapper werdende Mittel wirksamer einzusetzen. Sie sollten finanziell gestärkt werden.
Schulden restrukturieren
Es braucht neue Initiativen zur internationalen Schuldenrestrukturierung, um drohende Liquiditäts- und Solvenzkrisen besonders in den einkommensschwächsten Ländern nachhaltig zu lösen.
Internationale Kohlenstoffmärkte
Um die Klimaziele zu erreichen, sollte CO₂ in möglichst vielen Ländern der Welt bepreist werden.
Steuerclubs für neue Finanzmittel
Zur Klimafinanzierung, sollte geprüft werden, wie u.a. die Besteuerung des internationalen Flug- oder Schiffsverkehrs wirtschaftsverträglich möglich wäre.
Kommissionsmitglieder
Contact Persons
Gregor Darmer, g.darmer@globalperspectives.org
Publikation
Unsere kollaborativen Publikationen sollen zum Hinterfragen und Mitdiskutieren anregen. Sie sind Ergebnis einer tiefen Auseinandersetzung mit den Schwerpunktthemen unserer Arbeit und ermöglichen einen faktenbasierten Dialog.
Programmarchiv
Wie kann Deutschlands internationale Zusammenarbeit zukunftsfähig(er) werden? Nach einem Jahr intensiver Kommissionsarbeit diskutierten wir über die Empfehlungen des Abschlussberichts.
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Kurz vor der Bundestagswahl 2025 hat die Kommission „Welt im Umbruch – Deutschland und der Globale Süden“ unter dem Vorsitz von Annegret Kramp-Karrenbauer erste Handlungsempfehlungen vorgelegt.
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