Circle
Jobs or Migration?
An African Perspective
Circle: Jobs or Migration?
4. November 2019
Allianz Forum, Berlin
Im historischen Kontext ist Migration die Norm unserer Geschichte, die nicht verhindert werden kann, sondern proaktiv gestaltet werden muss. Dieser Prozess muss in Zusammenarbeit von Afrika und Europa entwickelt werden und Deutschland ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Akteur.
Wir haben die Diskrepanz zwischen Fakten zur Migration und deren falsche Wahrnehmung in der europäischen Öffentlichkeit diskutiert. Darüber hinaus beleuchteten wir die treibenden Faktoren der Migration vom afrikanischen Kontinent und die notwendigen Bedingungen für eine robuste Arbeitsmarktentwicklung sowie das Bevölkerungswachstum. Dieser interkontinentale Diskurs zwischen afrikanischen und europäischen Expert:innen zeigte auf, wie Migration intelligent und menschlich gestaltet werden kann und muss.
Sprecher:innen
Themen im Fokus
Fakten vs. Fehlwahrnehmung
Migration wird in Europa vornehmlich als Krise und Afrika der Kontinent wahrgenommen, von dem ein Großteil der Migration nach Europa ausgeht. Mo Ibrahim widersprach dem und verwies auf wissenschaftliche Ergebnisse: Afrikanische MigrantInnen machen nur 14 % der globalen Migration aus, während 41 % aus Asien und 24 % aus Europa stammen.
Wirtschaftliche Perspektiven
Die Gründe für Migration in Afrika sind offensichtlich: Oby Ezekwesili betonte, dass allein in Subsahara-Afrika 18 Millionen neue Arbeitsplätze pro Jahr entstehen müssten, um der wachsenden Zahl junger Menschen eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zu bieten. Derzeit wächst der Markt jedoch nur um 3 Millionen Jobs jährlich.
Demografische Entwicklung in Afrika
Afrika ist der weltweit jüngste Kontinent. Das Bevölkerungswachstum hätte das Potenzial, die wirtschaftliche Entwicklung zu beflügeln. Gleichzeitig spielt Familienpolitik eine entscheidende Rolle. Aktivistin Rosebell Kagumire aus Uganda forderte, dass „Frauen selbstbestimmt leben können. Das beinhaltet vor allem, frei entscheiden zu können, wie viele Kinder sie bekommen“.
Brücken der Zusammenarbeit
Migration gestalten, bedeutet vor allem gemeinsam über strategische Lösungen sprechen. Ministerpräsident Laschet bekräftigte: „Deutschland und Europa tun gut daran, sich langfristig mit der afrikanischen Perspektive auf Migration, Wirtschaft und Entwicklung auseinanderzusetzen. Genau dafür brauchen wir auch Foren wie diese, um über unsere Grenzen hinauszublicken und sich mit dem Zukunftsthema der Migration intensiver auseinanderzusetzen.“
Visual Recording - Talking Facts: Migration from an African Point of View
Rights: Jens Nordmann, Visual Facilitators for GPI, 2019
Moderation
Contact Persons
Rhoda Berger, r.berger@globalperspectives.org
Circle
Wir glauben, dass Nähe Vertrauen schafft. Unser persönlichstes Format bietet deshalb im kleinen Kreis die Möglichkeit, das Wissen unserer hochrangigen Gäste, zusammen mit Erfahrungsaustausch, im Dialog zu vertiefen.
Programmarchiv
Beim Rohstoffkongress des BDI diskutierten wir nachhaltige globale Partnerschaften für die Stärkung des Wirtschaftswachstum in Afrika für eine sozial und ökologisch gerechte Energiewende.
Der Summit of the Future und die Hamburg Sustainability Conference erregten weltweit Aufmerksamkeit. Wir diskutierten die Umsetzung der Beschlüsse in konkrete Veränderungen.
Beim World Health Summit haben wir aufgezeigt, wie KI dazu beitragen kann, strukturelle Ungleichheiten abzubauen und die medizinische Versorgung in Afrika zu verbessern.
Wir untersuchten die neuesten Entwicklungen im afrikanischen Finanzsektor und diskutierten dabei die notwendigen Schritte zur Verbesserung des Finanzierungsumfelds auf dem Kontinent.
Die internationale politische Ordnung verändert sich. Wir haben mit 10 Expert:innen des sogenannten Globalen Südens gesprochen und sie zu ihrer Perspektive auf Deutschlands Rolle in der Welt befragt.
Afrikas Kreativbranche boomt und verändert die globale Kulturlandschaft. Wir sprachen mit der Nollywood Regisseurin Funke Akindele und der Autorin Lola Shoneyin über den wachsenden Wirtschaftszweig.
Investitionen in die Frauengesundheit sind durch Budgetkürzungen und Anti-Gender-Bewegungen bedroht. Wie diskutierten innovative Strategien um den Fortschritt dennoch voranzutreiben.
Die Ungleichheiten im globalen Gesundheitssystem haben erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Situation von Frauen. Wir haben über Wirtschaftswachstum durch Chancengleichheit diskutiert.
Gemeinsam mit David Miliband und CEO und Präsidenten des International Rescue Committee (IRC) und unseren Gästen diskutierten wir Deutschlands Rolle im internationalen System.