Publikation
The Africa Roundtable N°8
Handlungsempfehlungen

The Africa Roundtable in Marrakesch 2025
Green Finance in a New Geopolitical Reality
Publikation: The Africa Roundtable N°8
25. Juni 2025
Marrakesch
Bei der achten Ausgabe von The Africa Roundtable kamen im Rahmen des Ibrahim Governance Weekend 2025 in Marrakesch Entscheidungsträger:innen aus Afrika und Europa zusammen. Gemeinsam diskutierten wir darüber, wie grüne Finanzierung in Afrika beschleunigt werden und der Kontinent eine Vorreiterrolle im globalen Klima- und nachhaltigen Entwicklungsbereich einnehmen kann. Angesichts sinkender Entwicklungshilfe und geopolitischer Umbrüche wird es immer dringlicher, neue Finanzierungsmodelle zu entwickeln, die Afrikas großes Potenzial für erneuerbare Energien und Klimaschutz gezielt nutzen.
Diese Ausgabe der Konferenz knüpfte an vorherige Diskussionen zu Klimafinanzierung und nachhaltigem Wachstum an und rückte dabei die Stärkung Afrikas als eigenständigen Akteur im internationalen Klima- und Finanzsystem in den Mittelpunkt, sowie den Aufbau gerechter Partnerschaften für die grüne Transformation.
Handlungsempfehlungen
Reform der Internationalen Finanzarchitektur
Internationale Finanzstrukturen sollten so reformiert werden, dass sie afrikanische Interessen besser berücksichtigen. Entwicklungsorientierte Ansätze, wie angepasste Basel-III-Regeln und faire Risikobewertungen, können grüne Investitionen gezielt fördern.
Neue Finanzierungsmechanismen
Blended Finance und Garantieinstrumente haben großes Potenzial, müssen aber deutlich umfangreicher und mit klareren Rahmenbedingungen eingesetzt werden. Dafür braucht es standardisierte, aber flexible Ansätze und enge Zusammenarbeit mit internationalen Partnern.
Afrikas interne Finanzressourcen
Afrikanische Länder sollten ihr eigenes Kapital besser nutzen, etwa durch lokale Anleihemärkte, starke Pensionsfonds und passende Regeln für Investitionen in Infrastruktur und Entwicklung. Darauf aufbauend kann Klimafinanzierung gezielt lokale Mittel in Klimaschutzprojekte lenken.
Regionale Vernetzung
Afrikanische Länder sollten stärker regional zusammenarbeiten, um Projekte und Kapitalmärkte zu bündeln. So lassen sich größere Investitionen anziehen, grüne Anleihemärkte ausbauen und Klimafinanzierung besser koordinieren.
Risikobewertung
Internationale Partner sollten das Risiko einzelner Projekte statt ganzer Länder bewerten und dafür langfristiges Kapital sowie Garantien bereitstellen. Klimaprojekte sollten nach ihrem ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen beurteilt werden und nicht allein nach dem Länderrisiko.
Technologie und Innovation
Länder und Entwicklungspartner sollten in digitale Technologien investieren, um grüne Finanzströme transparenter und vertrauenswürdiger zu machen. Dabei ist es wichtig, auch lokale Fähigkeiten zu stärken und Wissen weiterzugeben.
Klimafinanzierung
Afrikanische Regierungen sollten dafür sorgen, dass Klimafinanzierung auch bei lokalen Akteuren wie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), Genossenschaften und Kommunen ankommt. Dafür müssen auch Vermittlungsstellen gestärkt werden, die internationale Mittel in konkrete Projekte vor Ort bringen.
Partnerschaften
Partnerschaften sollen auf gegenseitigem Nutzen basieren. Die internationale Finanzzusammenarbeit sollte traditionelle Geber-Empfänger-Modelle überwinden und Partnerschaften fördern, die für alle Seiten Mehrwert schaffen, unter Achtung afrikanischer Prioritäten und des Aufbaus lokaler Kompetenzen.
Contact Persons
Stephanie Igunbor, s.igunbor@globalperspectives.org
Publikation
Unsere kollaborativen Publikationen sollen zum Hinterfragen und Mitdiskutieren anregen. Sie sind Ergebnis einer tiefen Auseinandersetzung mit den Schwerpunktthemen unserer Arbeit und ermöglichen einen faktenbasierten Dialog.
Programmarchiv
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